Mittwoch, 23. September 2009

Energie-Politik in Bulgarien

Nach seiner Wahl zum bulgarischen Ministerpräsidenten am 27.Juli hat Bojko Borissov und seine Minister viele wichtige Institutionen und Staatsunternehmen mit neuem Führungspersonal versehen, auch im Bereich Energie.

Nicht ohne Auswirkungen. Energieminister Traikov wird mit den Worten zitiert, Bulgarien brauche dringend eine neue Energie-Strategie, Er will die in den letzten Jahren geplanten großen Energie-Projekte überprüfen und stellte vor allem die unter russischer Führung geplanten Projekte infrage.

Lediglich die Beteiligung von Bulgarien an der von der EU favorisierten Gaspipeline Nabucco wurde von der Regierung bisher nicht offiziell in Frage gestellt. In Frage steht dagegen das in Planung befindende Kernkraftwerk Belene, das unter Leitung russischer Unternehmen gebaut werden soll, sowie Pipelines für russisches Erdöl.

Europaweit werden der Kernkraft als Brücken- oder langfristiger Zukunftstechnologie sehr unterschiedliche Perspektiven attestiert. Erst kürzlich hatte in Deutschland eine Studie bescheinigt, der Ausbau für Erneuerbare Energien würde in den kommenden Jahrzehnten den Bedarf an Großkraftwerken deutlich reduzieren.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das Auswärtige Amt in Berlin schreibt: "Bulgarien ist weitgehend von Kernkraft (43 Prozent bis Ende 2006) und Wärmekraftwerken auf Braunkohlebasis (42 Prozent) abhängig. Ein großer Anteil der Energieträger wird importiert, hauptsächlich aus Russland. 2002 wurde eine Nationale Energiestrategie verabschiedet, die nun mit technischer Unterstützung der Weltbank aktualisiert werden soll. Ende September 2008 wurde eine Energieholding in Bulgarien gegründet. Diese besteht aus den fünf staatlichen Betrieben im Energiebereich: Nationale Energiegesellschaft NEK, Bulgargaz Holding, Kernkraftwerk Kozloduj und Teilen des Maritza Istok Komplexes, nämlich den Braunkohleminen und dem Marica Iztok 2 Kohlekraftwerk - mit Aktiva insgesamt von 4 Mrd. Euro und einem geschätzten Umsatz von 1,8 Mrd. Euro. In Belene an der Donau soll ein neues, zweites Kernkraftwerk bis Anfang 2014 errichtet werden, mit deutscher technischer (Siemens) und finanzieller Beteiligung (RWE)."

Das ist schockierend, wenn man bedenkt, dass in Bulgarien GEWOHNHEITSMÄßIG, anstatt Fenster zu öffnen (es könnte ja ziehen), Klimaanlagen angeschaltet werden. Diese Gewohnheit verbreitet sich übrigens auch in Deutschland, wenn es mal warm wird.